Die Gartenstadt Marga ist ein grünes Kunstwerk. Bild: Stadt Senftenberg

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Adresse:
Platz des Friedens 2
01968 Senftenberg

Brieske

Gartenstadt Marga

Die Gartenstadt Marga wirkt auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Kleinstadt: gepflegt, bürgerlich, heimelig. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich ein baukulturelles Gesamtkunstwerk – geplant auf dem Reißbrett vom Architekten Georg Heinsius von Mayenburg und zwischen 1907 und 1915 durch die Ilse Bergbau AG realisiert. Was hier entstand, war nicht weniger als Deutschlands erste Gartenstadt – ein visionärer Gegenentwurf zur tristen Realität vieler Arbeitersiedlungen der Zeit.

Marga wurde als lebenswerte Werkssiedlung konzipiert, mit dem Ziel, funktionales Wohnen und soziale Fürsorge in architektonischer Qualität zu vereinen. Die Siedlung folgt einem klar strukturierten Grundriss mit einem zentralen Platz, um den sich öffentliche Einrichtungen wie Kirche, Schule und Gasthaus gruppieren. Die Wohnhäuser sind in vielfältigen Typen errichtet, verziert mit handwerklichen Details wie Fachwerk, Lisenen, Giebeln oder farbigem Putz – jedes Haus individuell, und doch Teil eines harmonischen Ganzen.

Grüne Alleen, Hausgärten und Gemeinschaftsflächen mit Obstbäumen und Spielplätzen machen den Ort zu einem frühen Beispiel sozialorientierter Stadtplanung. Die Gartenstadt Marga steht damit exemplarisch für eine Baukultur, die menschliches Maß, Ästhetik und soziale Verantwortung verbindet.

Heute ist Marga nicht nur ein Ort des Wohnens, sondern auch ein Denkmal lebendiger Industriekultur. In Führungen und Ausstellungen werden Besuchenden die besonderen Lebensbedingungen der einstigen Bewohner*innen nähergebracht – und das gebaute Ideal einer besseren Stadt erlebbar gemacht.