
Ausstellung „Stadtwende“ im Potsdam Museum
Datum: 09.12.22 bis 12.02.23
Eröffnung am Freitag, 09.12.22, 18.00 Uhr
Ort: Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
9. Dezember 2022, Potsdam
Die Stadtwende in Potsdam
DDR-Baupolitik und bürgerschaftliches Engagement gegen Stadtverfall und Abriss stehen im Zentrum der Ausstellung „Stadtwende“.
Bröckelnde Fassaden, einstürzende Dächer, Leerstand und zerbrochene Scheiben, schließlich der Abbruch zahlreicher Altbauten – wer 40 Jahre oder älter ist, erinnert sich noch gut an den desolaten Zustand zahlreiche Innenstädte der DDR am Ende der 1980er Jahre. Auch in Potsdam gab es solche Orte des Verfalls. Die Stadtwende-Ausstellung veranschaulicht, wie es so weit kommen konnte – aber auch, was dagegen unternommen wurde. Dieses Stück Bau- und Stadtgeschichte der Landeshauptstadt zwischen Nachkriegsära und Wendezeit erzählt die Ausstellung „Stadtwende“, die ab 9. Dezember im Potsdam Museum am Alten Markt zu sehen ist.
Ende der 1980er Jahren formierte sich Widerstand gegen die einseitig ausgerichtete Baupolitik der Machthaber – etwa unter dem Dach des DDR-Kulturbunds. Auch Planer und Architektinnen machten sich stark gegen den Stadtverfall.
Auf diese Weise entstanden in Potsdam 1988 Bürgergruppen wie „ARGUS“ oder die „Arbeitsgemeinschaft Pfingstberg“, die gegen Abrisspolitik opponierten und für eine erhaltende Stadterneuerung und wirksamen Denkmalschutz eintraten.
Die Geschehnisse der Wendezeit werden eingebettet in einen Rückblick auf die wichtigsten Etappen im Potsdamer Stadtentwicklung nach 1945. Hier kann die Schau mit selten gezeigten Fotografien, Plänen und Dokumente aufwarten.
In einem einführenden Ausstellungsteil, der durch insgesamt acht ostdeutsche Städte wandert, werden die Hintergründe, Prioritäten und Fehlentwicklungen von Städtebau und planwirtschaftlicher Baupolitik als DDR-weites Phänomen dargestellt.
Die Ausstellung gibt Einblicke in zentrale Erkenntnisse eines vom Bundeforschungsministerium (BMBF) finanzierten Forschungsprojekts der Technischen Universität Kaiserslautern in Kooperation mit der Bauhaus Universität Weimar, dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner und der Uni Kassel.
Ein Teil des Begleitprogramms wird in Kooperation mit dem Förderverein Baukultur Brandenburg stattfinden.
Kuratoren: Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt und Dr.-Ing. Thomas Fischer (TU Kaiserslautern)
Stadtpate und Autor: Frank-Peter Jäger (TU Kaiserslautern)
BMBF-Forschungsprojektes „Stadtwende“: www.stadtwende.de
Ansprechperson
Frank Peter Jäger
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