Potsdam
Alexander Haus Potsdam
Das 1927 erbaute Haus ist keines der Standard Sommerhäuser der 1920er Jahre, sondern wurde von seinem Bauherrn Dr. Alexander, damaliger Präsident der Berliner Ärztekammer, selbst entworfen.
Seit 2003 stand das Alexander Haus leer und verfiel. Der erste Besuch des Urenkels Thomas Harding nach vielen Jahrzehnten mündete in der Initiative zur Rettung des Hauses. 2014 unter Denkmalschutz gestellt, konnten die Arbeiten bis 2019 beendet werden. „Der Status als Einzeldenkmal erklärt sich weniger aus seiner baulichen Qualität oder Gestaltung. Vielmehr sind es die sich überlagernden Nutzungsphasen…“
Das Alexander Haus erhielt 2021 bei der Verleihung des Brandenburgischen Baukulturpreises einen Sonderpreis. Beeindruckt hat die Jury die Erlebbarkeit der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Familie Alexander musste Deutschland 1936 verlassen. Danach nutzten der Verleger und Komponist Willi Meisel und die Schauspielerin Eliza Illiard das Haus bis 1952. Mit dem Mauerbau 1961 wird das Haus vom See getrennt. Der Grenzstreifen zerschnitt wenige Meter vor der Terrasse den Garten. Bewohnt wurde es trotzdem weiter bis zum Anfang des neuen Jahrtausends, viele Jahre sogar von zwei Familien gleichzeitig.
Dem gemeinsamen Engagement von Groß Glienicker Bürger:innen und der Familie Alexander, seit 2013 organisiert im Alexander-Haus-Verein, ist es zu verdanken, dass dieses sorgfältig restaurierte Haus ein Ort der Bildung und Versöhnung geworden ist. In und an diesem Haus spürt man die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts.