Bernau

ADGB-Bundesschule

Versteckt in einem Kiefernwald findet sich in Bernau eine vor kurzem wiederentdeckte Ikone der Moderne. Die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) wurde zwischen 1928 und 1930 nach Plänen des zweiten Bauhausdirektors Hannes Meyer und seines Partners Hans Wittwer sowie unter Mitwirkung von Studierenden gebaut. Als zweites Schulgebäude des Dessauer Bauhauses erklärte die UNESCO das Ensemble 2017 zum Weltkulturerbe.

Die Schule liegt eingebettet in eine idyllische Landschaft mit See und verbindet Innen- und Außenraum durch große, vielfältig gestaltete Fenster. Zugleich stellt der funktional gegliederte Gebäudekomplex seine technische Gemachtheit und Experimentierfreude zur Schau – im Inneren etwa durch die offen gelegte Sichtbetonkonstruktion, unverkleidete Haustechnik oder großflächige Stahlfenster mit ausgeklügelten Öffnungssystemen.

Heute nutzt die Berliner Handwerkskammer das Gebäude als Bildungszentrum und Internat, wobei es im Vorfeld dieser Nutzung von 2001 bis 2009 umfangreich und denkmalsensibel saniert wurde. Als bauliche Weiterentwicklung ist derzeit ein Besucherzentrum in Planung.

Bauherr/in: Handwerkskammer Berlin (Schulgebäude), Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (Lehrerhäuser)
Architektur: Hannes Meyer, Hans Wittwer (1928-1930); Brenne Architekten, Berlin (Sanierung 2001-2009)